Über das Stück

London, Januar 1962: Hanns Eisler und John Lennon treffen fast zufällig aufeinander. Der eine, knapp 64, der weltgewandte und angesehene „Komponist der Arbeiterklasse“, ist auf Einladung der BBC in London, die seine „Deutsche Sinfonie“ landesweit übertragen wird,  der andere, gerade 21, macht mit einer bis dahin fast unbekannten Band die ersten Probeaufnahmen.

Über alle Barrieren hinweg wird das gegenseitige Interesse zweier führender Musiker des 20. Jahrhunderts an ihrer jeweiligen Geschichte und an der Bedeutung von Musik sichtbar. Sie sprechen über Musik und Dichtung, über Pop und Klassik, über ihre schreibenden und komponierenden Partner Bertolt Brecht und Paul McCartney. Der hochgebildete Eisler ist fasziniert von dem jungen Wilden aus Liverpool, er warnt ihn vor der „Verführungskraft der Unterhaltungsindustrie“, Lennon schwärmt von den harten Hamburger Tagen: „In Liverpool bin ich geboren, aber in Hamburg bin ich erwachsen geworden.“

Der Berliner Musikhistoriker Thomas Freitag hat das Gespräch aufgezeichnet, Hans Happel inszeniert mit Philipp Roth (Hanns Eisler) und Julian Kalf (John Lennon) die Bühnen-Version, in der die beiden Working Class Heroes nicht nur mit Wucht und Witz erzählen, sondern auch ihre Musik vorstellen.

Der 9. Oktober 2011 wäre der 71. Geburtstag John Lennons.